Liuli ist ein kleiner Ort im Südwesten Tansanias
mit ca. 3000 Einwohnern, direkt am Lake Nyasa (oder Lake Malawi) gelegen, umrahmt von den Livingstone Mountains
ca. 1200 km Straßenkilometer vom
nächsten internationalen Flughafen in Daressalam gelegen, ist es frühestens
nach 2, eher nach 3 Tagen nach Ankunft in Tansania zu erreichen. Bis ins ca.
120 km entfernte Mbinga gibt es eine gute Asphaltstraße, danach geht diese
in eine Schotterpiste über, die in der Trockenzeit einigermaßen gut, nach
starkem Regen teilweise gar nicht zu befahren ist. Aktuell (Ende 2019)
schreitet der Straßenbau weiter voran und es werden weitere Teilstücke
asphaltiert. Täglich verkehren 1-2 Busse nach Mbinga und Songea.
In Liuli selbst gibt es keine große Infrastruktur. Eine Tankstelle findet
man im ca. 40 km entfernten Mbamba Bay. Dabei ist auch nicht gesichert, dass
immer Diesel oder Benzin vorhanden ist. Das Krankenhaus mit seinen knapp 100
Betten ist der größte Arbeitgeber. Neben einigen kleinen Läden/Kiosken mit
Dingen für den täglichen Bedarf, einem Schneider einigen Kleinstbetrieben
gibt es einige Garküchen und Kneipen sowie einfache Unterkünfte. Dazu findet
man noch einen kleinen Markt und einen Sportplatz. Gegenüber vom Krankenhaus
liegt die Kirche – sonntäglicher Sammelpunkt für die Menschen in Liuli und
den umliegenden Dörfern.
Die Mehrheit der Menschen in der Region Liuli
lebt von den Erträgen einer eigenen, kleinen Landwirtschaft hinter dem Haus.
Vor allem Kasawa bzw. Maniok ein Wurzelgemüse, bildet die Nahrungsgrundlage.
Da es keine Landmaschinen gibt, werden die kleinen Felder „per Hand“
bewirtschaftet. Ein weiterer Teil der Bevölkerung lebt vom Fischfang im
Malawisee. Dieser garantiert eine gute Ernährung und trägt auch zur
Trinkwasserversorgung bei. Allerdings ist der Ertrag der Fischer auf ihren
Booten stark vom Wetter abhängig. Bei starkem Regen oder Sturm ist der See
nicht befahrbar, so dass der Nachschub an Fisch für einige Zeit pausiert.
Auch das Halten von Hühnern und Ziegen trägt zur Nahrungsversorgung bei.
Mag das tägliche Leben hier auf den ersten Blick noch so idyllisch
erscheinen, die Armut und die Probleme vor Ort sind groß. Die meisten
Menschen haben im Schnitt ca 1 Euro bis 1,50 Euro zum Leben laut Weltbank
absolute Armut bedeutet.
Nur wenige Menschen wohnen in einem gemauertem
(einstöckigem) Haus. Die meisten Familien in Liuli leben in einem Haus aus
Lehm. Eine kleine Ziegelei im Ort sorgt für der Herstellung. Auf kleinem
Raum wohnen mehrere Generationen zusammen. Jede Generation trägt Rahmen
ihrer Möglichkeiten zum täglichen Unterhalt und zum täglichen Überleben bei. Eine Rentenversicherung gibt es nicht. Zwar besteht eine Schulpflicht und
die primary school ist kostenlos, dennoch können einige Kinder sie nicht
besuchen, weil die Sicherung der Grundversorgung daheim vorrangiger ist.